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Dampfmaschine
   
Heute haben Dampfmaschinen ihren Stellenwert nur noch im Rahmen von Nostalgie-Eisenbahnen als touristisches Highlight oder in Form von teurem Spielzeug, eher für Väter als für deren Söhne.
 
Im 19. Jahrhundert waren Dampfmaschinen Motor der Industriealisierung:
In Bergwerken, als Antrieb für Schiffe, bei der Eisenbahn und in allen Bereichen der industriellen Produktion.
Deshalb gab es auch für Philipp Schrempf keine Alternative für den Antrieb seiner Wattfähre. Nachfolgend eine kurze Auflistung der Entwicklungsschritte der Dampfmaschine.
 
   Jahr Ereignis
250 v. Chr. Archimedes baut eine Dampfkanone zum Fortschleudern eiserner Kugeln.
120 v. Chr. Heron von Alexandria entwickelt eine erste Form der Dampfturbine.
1606 Der Italiener Giambatista della Porta drückte mittels Dampf Wasser aus einem Behälter.
1629 Ebenfalls ein Italiener, Giovanni Branca, erfindet eine frühe Dampfturbine: Mit einem Dampfstrahl betreibt sie ein kleines Schaufelrad.
1672 Otto von Guericke experimentiert mit der Kraft des luftleeren Raumes. Er findet heraus, dass man mittels eines Vakuums Gewichte heben kann. Damit erkennt er eine der wichtigsten Voraussetzungen für die später zu entwickeltende Kolbendampfmaschine.
1690 Der in Deutschland lebende Franzose Denis Papin soll im Auftrag des Landgrafen Carl von Hessen eine Maschine zum Heben von Wasser erfinden. Ihm kommt die Idee, das zum Niederdrücken eines Kolbens notwendige Vakuum durch das Kondensieren von Wasserdampf zu erzeugen. Sein Apparat, der aus nur einem Zylinder besteht, in dem das Wasser erhitzt und der Dampf anschließend kondensiert wird, hebt 27 kg Wasser. Die Herstellung einer gewerblich nutzbaren Version gelingt ihm jedoch nicht.
1698 Der britische Waffentechniker Thomas Savery baut die erste praktikable Dampfmaschine. Sie wird benutzt, um Grubenwasser aus den Stollen eines Bergwerkes herauszupumpen. Deshalb wird sie auch "Des Bergmannes Freund" genannt. Seine Maschine besteht aus einem Behälter, in dem Dampf erzeugt wird, und aus einem weiteren, in dem der Dampf kondensiert. Im zweiten Behälter entsteht ein Vakuum, das das Grundwasser aus dem Inneren des Stollens saugt. Seine Maschinen saugen das Wasser nur 30 Meter hoch, sind also nicht geeignet für tiefe Bergwerke.
1705 Thomas Newcomen, ein britischer Schmiedemeister und Eisenhändler, entwickelt Saverys Maschine weiter. Er baut komplexere Apparate, bei denen das Wasser nicht in ein Vakuum gesaugt wird, sondern von einer Pumpe das Wasser abgepumpt wird. Ein "Balancier" überträgt die Kraft des vom Wasserdruck bewegten Kolbens auf die Pumpgestänge.
1768 Der Erfinder und Tüftler James Watt (1736-1819) erhält eine Newcomensche Maschine zur Reparatur. Dabei bemerkt er, dass die Konstruktion in erheblichem Maße Energie verschwendet. Watt isoliert den Behälter, im dem der Dampf kondensiert wird, vom Zylinder. So ist der Zylinder immer warm und der "Kondensator" immer kalt. Zudem "arbeitet" bei seinen Maschinen nicht das Vakuum, sondern der Dampf. Deshalb gilt Watt heute als Erfinder der eigentlichen Dampfmaschine. Seine Konstruktion ist äußerst leistungsfähig und wird von dem Zeitpunkt an überall industriell eingesetzt. Watts Maschine wird von den späteren Forschern laufend verbessert, die grundsätzlichen Wirkungsprinzipien werden aber beibehalten. Neuerungen, die im Zusammenhang mit der Dampfmaschine standen, waren vor allem Maschinen, die die industrielle Serienproduktion ermöglichten und von Dampfmaschinen angetrieben werden. Dies beginnt mit dem Aufschwung der Textilindustrie, die dank der Dampfmaschine ihre Produktivität rasant steigert und so vielen anderen Zweigen zum Aufschwung verhilft, und endete mit Dampflokomotiven und Dampfschiffen.
 
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